Wahlfreiheit bei G8/G9 trägt Unruhe in Hessens Gymnasien
Wahlfreiheit bei G8/G9 trägt Unruhe in Hessens Gymnasien
Der Streit über die richtige Unterrichtszeit bis zum Abitur scheint nun in den einzelnen Schulgemeinschaften angekommen zu sein. Dort organisieren die Schulleiter mit ihren Kollegien, den Eltern- und Schülerbeiräten die Mehrheiten für G8 oder G9. Die hessischen Gymnasien müssen in den nächsten Wochen entscheiden, ob sie zu G9 zurückkehren oder beim Turbo-Abi bleiben wollen. In den Monaten vor und nach Weihnachten führen die Gymnasien die Beratungsgespräche mit den Eltern der Viertklässler. Vor gut einem Monat hatte Kultusministerin Nicola Beer (FDP) die Bedingungen genannt, unter denen die Gymnasien zu G9 zurückkehren oder an einem Schulversuch teilnehmen können, bei dem sie parallel G8 und G9 unterrichten. Mehr als 90 Prozent der Eltern seien gegen G8, sagte die Landesvorsitzende Kerstin Geis. Doch dem Gesetz nach liege die Wahlfreiheit gar nicht wie versprochen bei den Eltern, sondern bei den Schulen. Voraussetzung ist jeweils eine Zweidrittelmehrheit der Schulkonferenz. Dort hat der Schulleiter eine Stimme, die Lehrer verfügen über sechs, Eltern und Schüler über jeweils drei Stimmen. Die Zahl der Vertreter kann variieren, aber das Stimmenverhältnis gilt an allen Gymnasien in Hessen. An vielen hessischen Gymnasien dringen die Eltern mit Vehemenz auf eine Rückkehr zu G9.