Vier- oder sechsjährige Grundschule?
Vier- oder sechsjährige Grundschule?
Um die schwarz-grünen Bildungspläne ist nach dem Volksentscheid in Hamburg eine heiße Diskussion entbrannt. Die vierjährige Grundschule ist die heilige Kuh in Deutschlands Bildungslandschaft. Und dort steht sie weltweit so gut wie allein. Tatsächlich ist nicht nur europaweit, sondern international eine Grundschuldauer gegeben, die mehr als 5 oder sogar noch mehr Jahre umfasst. Niedersachsen hat eine Orientierungsstufe, also eine de facto verlängerte Grundschule. Anders als in den meisten Bundesländern ist in Berlin beides möglich. Der Streit über die Vor- und Nachteile der sechsjährigen Grundschulzeit wird auch in Berlin seit vielen Jahren geführt. Nützt das Kindercasting den Schülern? Rechtfertigt ein anspruchsvollerer Lehrplan im Gymnasium die langen Anfahrtswege, das Schulgeld oder den Abschied von den Klassenkameraden in der alten Schule? Oder geht es vielen vor allem darum, dass ihre "schwerstbegabten Kinder" möglichst frühzeitig das rettende Gymnasium erreichen?
Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung gibt darauf eine klare Antwort: Die sechsjährige Grundschule bringt keine Nachteile für leistungsstarke Schüler – zumindest in den Hauptfächern Mathematik und Lesen – mit sich. Die Wissenschaftler vergleichen in ihrer Untersuchung besonders leistungsfähige Berliner Grundschüler in den Klassen 5 und 6 mit Gleichaltrigen, die nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium gewechselt sind. Zum Artikel:
http://www.zeit.de/2009/19/B-Grundschuljahre .
Statistik hin oder her. ob Unterricht gelingt, ob er die Schüler erreicht, die er erreichen soll und die fördert, die der Förderung bedürfen, wird aber nicht durch die Schulstruktur in erster Linie bestimmt. Darüber hinaus entscheidend sind die Lernkultur, Unterrichtsgestaltung und -klima, sowie die Ausbildung der Lehrkräfte.