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Kräutergarten – Kinderspaß mit kulinarischem Wert

Ein für Kinder immer wieder aufregendes Erlebnis ist es, ein Lebensmittel von der Pflanze bis hin zum fertigen Produkt zu verfolgen.

Es müssen ja nicht gleich Tomaten oder Bohnen sein – frische Kräuter zu ziehen wäre schon mal ein super Anfang. Die Kinder lernen alle Schritte von der Aussaat über das Wachstum bis zur Ernte und Verarbeitung und wir als Eltern können uns pädagogisch sinnvoll profilieren, wenn wir dabei Wissenswertes über Anbau, Pflege, Herkunft und Verwendung von Lebensmitteln vermitteln.

Und da nicht jeder einen Garten sein Eigen nennen kann oder die Jahreszeit nicht ganz passt, bietet sich der Kräuteranbau in der Wohnung an.

 

 

Kräuteranbau in der Wohnung – Kräuter überwintern

Wer verzichtet schon gerne auf frisches Basilikum für das Pesto oder Schnittlauch und Petersilie für den Kräuterquark im Winter? Für die Zubereitung von leckeren Gerichten gehören Kräuter unbedingt mit dazu und sind ganz nebenbei reich an Vitaminen. So gehört Petersilie zu einem der besten Vitamin-C-Lieferanten. Um in der kalten Jahreszeit nicht gänzlich auf frische Kräuter verzichten zu müssen, ist es möglich, sich ein Kräutergärtchen in der Wohnung anzulegen. Das geht ganz einfach!

Kräuter umziehen oder frisch aussäen

Wenn bereits ein Kräutergarten im Außenbereich vorhanden ist, können die Kräuter im Herbst nach drinnen geholt werden. Ansonsten gibt es Saatgut zu kaufen, das auch hervorragend für den Innenbereich geeignet ist. Dieses sollte man sich jedoch rechtzeitig zulegen, da es zur späteren Jahreszeit nicht mehr erhältlich ist. Finden kann man das Saatgut für Kräuter auf Wochenmärkten sowie im Gartencenter oder teilweise auch im Sortiment der Baumärkte.

Zur Anpflanzung wird bestenfalls hochwertige Erde verwendet. Sie liefert viele wichtige Nährstoffe, die für das Wachstum wichtig sind.

 

 

Kräuter auf der Fensterbank

Viele Kräuter mögen es gerne warm und sonnig. Daher sollte ein sonniger Platz am besten in Fensternähe, aber nicht direkt über einer Heizung gewählt werden, damit die Erde nicht zu schnell austrocknet. Als Aufzugsort bietet sich daher idealerweise eine Fensterbank in einem länglichen rechteckigen Blumenkasten an. Je nach Kräuterart sollte ein größeres, kleineres oder flacheres Gefäß gewählt werden. Ob Blumentopf, -kasten oder -schale kommt immer auf die jeweiligen Kräuter an.

Kräuter, die Wärme nicht so gerne mögen, können auch im Treppenhaus, Schlafzimmer oder im meist nicht so warmen Hauswirtschaftsraum überwintern. Schnittlauch und Petersilie fühlen sich auch in dunkleren Räumen wohl. Basilikum, Oregano und Rosmarin hingegen benötigen viel Licht. Daher gilt es, die Vorlieben der jeweiligen Kräuter zu beachten, um die bestmöglichste Voraussetzung für ein gutes Wachstum zu schaffen.

Lavendel in der Wohnung: Ein Hauch von Provence

Ein besonders aromatisches Highlight im Indoor-Kräutergarten ist das Lavendel pflanzen. Nicht nur wegen seines verführerischen Duftes, der sofort Urlaubserinnerungen an die Provence weckt, sondern auch wegen seiner vielseitigen Verwendbarkeit in der Küche. Lavendel eignet sich hervorragend zur Verfeinerung von Süßspeisen und Getränken, und seine violette Blütenpracht ist zudem ein echter Hingucker. In der Wohnung gedeiht Lavendel besonders gut an einem sonnigen Platz, benötigt aber wie alle Kräuter eine regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung. Ein Tipp: Lavendelblüten in kleine Säckchen füllen und im Kleiderschrank aufhängen – so bekommt die Kleidung einen angenehmen, natürlichen Duft.

Kräuterpflege

Ein regelmäßiges aber sparsames Gießen der Kräuter ist entscheidend für das kontinuierliche Wachsen und Gedeihen. Dabei darf aber nicht zu viel gegossen werden, so dass Staunässe entsteht. Das mögen Kräuter gar nicht gerne. Der Fingertest zeigt schnell, ob die Kräuter Wasser benötigen oder nicht. Am besten wird übrigens morgens gegossen. Im Sommer sollte bei starker Sonneneinstrahlung auch abends noch einmal für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden.

Welke Blätter werden am besten gleich entfernt und abgeschnitten. Das spart den Kräutern Kraft für’s Wachsen. Außerdem geht das Aroma so nicht verloren. Unter den Blättern sollte hin und wieder ein Schädlingsbefall geprüft werden.

Mit organischem Dünger hilft man den Plänzchen nach einigen Wochen beim Gedeihen. Eierschalen oder Kaffeesatz sind ideal für die Düngung geeignet. Natürlich ist auch Dünger aus dem Baumarkt oder dem Fachhandel verwendbar. Am besten lässt man sich vor Ort beraten.

Geerntet wird immer nur so viel man braucht. Kräuter lassen sich auch portionsweise einfrieren. Mediterrane Kräuter dürfen auch zum Trocknen aufgehängt werden. So können bei Bedarf Kräuter abgeschnitten und verwendet werden. Ebenso dient ein Trockenstrauß an Kräutern auch als Dekoration. Die geernteten Kräuter sollten nach dem Ernten vor dem Verzehr kurz abgespült werden.

 

 

Ernte der Kräuter

Alle Kräuter verhalten sich nicht gleich beim Wachstum und haben ihre Vorlieben, was die Aberntung angeht.

Thymian, Rosmarin und Salbei beispielsweise sollten regelmäßig geerntet werden. Dabei können die Triebspitzen aber auch ganze Triebe abgeschnitten werden. Schnittlauch und Petersilie hingegen sollten portionsweise geerntet werden. Danach ist die Pflanze dankbar für etwas Zeit zum Nachwachsen. Kresse wird komplett geerntet. Sie wächst nicht nach.

Geht es wieder Richtung Frühling, dürfen die Pflanzen für den Außengebrauch ins Freie gebracht werden. In jedem Fall können Kräuter in der Wohnung bei richtiger Pflege den Winter durchstehen und sind nach dem letzten Frost wieder bereit für den Außeneinsatz.

So erleben die Kinder die Natur nicht nur mit allen Sinnen, sondern werden garantiert die selbst gezogenen Kräuter ohne Murren verspeisen!