Jedes fünfte hessische Kind in relativer Armut
Jedes fünfte hessische Kind in relativer Armut
Den meisten Kindern in Deutschland geht es gut – sie werden gefördert und geliebt. Doch es wächst die Zahl von Eltern, die ihrem Nachwuchs weder Kino, neue Turnschuhe, Klassenfahrt oder Nachhilfe zahlen können. Als arm gelten Kinder, die in Familien mit Bezug sozialstaatlicher Grundsicherungsleistungen (SGB-II-Bezug) aufwachsen. Kinderarmut ist in Hessen stärker verbreitet als im Durchschnitt der alten Bundesländer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Keine andere gesellschaftliche Gruppe ist so stark von Armut betroffen wie Kinder und Jugendliche. Besonders schwierig ist die Situation in Familien mit nur einem Elternteil und für Kinder aus Zuwandererfamilien. 2010 lebten demnach 28.324 Kinder unter drei Jahren in Familien, die Grundsicherung bezogen. Große Unterschiede gab es zwischen den Regionen. Während der Main-Taunus-Kreis einen Anteil von 9,4 Prozent aufwies, verzeichnen der Werra-Meißner-Kreis (22,1 Prozent) und Offenbach mit fast 25 Prozent Spitzenwerte. Zwar wird kaum anderswo so viel Geld für Familienförderung ausgegeben – kritisiert wird aber, dass die Gelder schlecht verteilt werden.