Vom Stubenhocker zum sportlichen Spieler: so geht’s
Jedes siebte Kind in Deutschland hat Übergewicht. Nicht einmal ein Viertel der Mädchen treibt häufig und lange genug Sport. Bei Jungs ist es immer noch weniger als ein Drittel. Kinder scheinen tendenziell zu Stubenhockern zu werden, die sich nicht ausreichend bewegen. Doch dafür gibt es Lösungen.
Der Anfang und die Ausreden
„Daniel kann heute nicht zum Training kommen, er schreibt morgen eine Arbeit.“ oder „Max geht es nicht gut, er bleibt heute zu Hause“, lese ich in der WhatsApp-Gruppe des Sportvereins. Das kann durchaus der Fall sein oder auch nur eine Ausrede. Oftmals ist es aber nicht der richtige Weg für das Kind. Im Gegenteil, Sport kann den schulischen Erfolg vorantreiben und begünstigen. Denn sportliche Betätigung verbessert die Durchblutung und Versorgung, regt den Teamgeist an, erhöht die Disziplin und kann damit die schulischen Leistungen erhöhen.
Wichtig ist in jedem Fall, dass ausreichend Zeit für schulische Verpflichtungen zur Verfügung steht. Diese sollte jedoch nicht bei sportlichen Betätigungen abgezogen werden – wenn es sich vermeiden lässt. Denn die Bewegung kann deutlich dazu beitragen, dass Kinder in der Schule konzentrierter arbeiten können und ihnen das Lernen leichter fällt.
Anstatt Ausreden anzubringen ist es besser, den Nachwuchs mit geeigneten Mitteln zu motivieren und zu animieren sowie feste Zeiten für die sportliche Betätigung einzuplanen. Denn Sport kann ausgesprochen gesund sein und ist vor allem in der Kindheit sinnvoll – denn er legt die Basis für Gesundheit.
Warum ist Bewegung für Kinder so wichtig?
Ausreichend Bewegung ist in jedem Alter wichtig für die Gesundheit, beziehungsweise eine gesunde Lebensweise. Bei Kindern spielt sie jedoch erst recht eine entscheidende Rolle, denn Sport fördert die kognitiven Fähigkeiten sowie die soziale Kompetenz…
- Körpergefühl und Koordination: Durch Bewegung und insbesondere Sport lernen Kinder, mit ihrem Körper umzugehen und trainieren die Koordination.
- Stärkung und Bewegungsapparat: Durch Sport wird die Muskulatur gestärkt, was sich wiederum positiv auf den gesamten Bewegungsapparat auswirkt. Gelenke werden stabilisiert, die Durchblutung gefördert und die Versorgung verbessert.
- Teamgeist: Spiele und Sport fördern den Teamgeist und können die sozialen Fähigkeiten trainieren. Gerade in Vereinen ist Teamgeist erforderlich – was wiederum für das weitere Leben von Vorteil sein kann.
Gewohnheit und Vorlieben: Wenn bereits in der Kindheit regelmäßig Sport getrieben wird, wird es schnell zur Gewohnheit und ein aktives Leben zur Vorliebe. Fitness wird als normaler Bestandteil des Lebens empfunden und nicht als lästige Pflicht.
Aktivität vorleben
Die beste Möglichkeit, Kinder zum Sport zu motivieren ist es, selbst ein aktives Leben zu führen. Ob Sportverein oder Fitnesscenter regelmäßig aufgesucht werden, Laufen, Wandern oder Schwimmen auf dem wöchentlichen Plan stehen – solange Sie als Eltern Spaß am Sport vorleben, werden Ihre Kinder sehr wahrscheinlich auch ein aktiveres Leben führen.
Wenn Sie bisher also ebenfalls eher ein Stubenhocker waren, steigen Sie langsam ein. Planen sie sportliche Aktivitäten am Wochenende, wie Schwimmen im Sommer oder Schlittschuhfahren im Winter. Wählen Sie selbst einen Sportverein im Taunus oder veranstalten Sie gemeinsam mit Ihren Kindern sportliche Spiele. Lassen sie es zur Gewohnheit werden, sich so oft wie möglich zu bewegen.
Abwechslung bieten und Ausprobieren ermöglichen
Nicht jeder Sport ist für jedes Kind oder jede Familie geeignet. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie es Ihrem Kind ermöglichen, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Die Abwechslung gibt einen Einblick in die zahlreichen Optionen. Klassische Sportarten, wie Fußball und Turnen oder vielleicht doch lieber Federfußball? Klettern oder doch lieber Fechten? Die Wahl fällt oft nicht leicht. Die Website ‚Tinongo‘, was so viel heißt wie ‚Es ist machbar‘, unterstützt Eltern bei der Entscheidung für eine Sportart. Mehr als 70 Sportarten mit den entsprechenden Informationen dazu, Kosten, Zeitaufwand und Verbreitung sind dort gelistet.
Wenn sich Kinder ausprobieren können, entdecken sie vielleicht sogar mehr als eine Sportart, die ihnen gefällt. Und die Stubenhocker-Tage gehören schnell der Vergangenheit an.
Extra-Tipp: Viele Vereine bieten Schnupperstunden an. Hierbei kann schnell und einfach herausgefunden werden, ob die jeweilige Sportart passt.
Gemeinsam motivieren
Im Zeitalter von Computerspielen und Smartphone kann es schwierig sein, Kinder zur Bewegung zu animieren. Die folgenden Tipps können jedoch helfen:
Andere Eltern ins Boot holen: Wenn Kinder etwas mit ihren Freunden unternehmen können, sind sie schneller Feuer und Flamme. Gemeinsam mit anderen Eltern können daher sportliche Unternehmungen für die Kinder geplant werden. Alternativ kann auch eingeladen werden. Eine Radtour, ein paar Runden Federball oder Tischtennis – oftmals werden Vorschläge dieser Art gerne angenommen und machen Lust auf mehr körperliche Aktivität an frischer Luft.
2.Aller Anfang ist schwer: Anfangs kann es für einen Stubenhocker schwierig sein. Daher sollte, die anfängliche Belohnung und Motivation möglichst hochwertig sein. Sobald der Sport zur Gewohnheit geworden ist und Spaß macht, ist er selbst die Motivation.
3.Individuelle Motivationen: Die Motivation muss selbstverständlich individuell auf das Kind angepasst sein, damit sie funktioniert. Vielleicht ein späteres Zubettgehen am Freitag und Samstag, Übernachten bei Freunden oder Eisessen – die Hauptsache ist, dass die ersten sportlichen Unternehmungen stattfinden. Danach wird die spielerische Fitness in der Regel zum Selbstläufer.
Sportvereine im Taunus
Ein Sportverein kann die ideale Möglichkeit sein, um in ein sportlicheres Leben einzusteigen. Im Taunus stehen dafür eine ganze Reihe von Vereinen zur Verfügung. So beispielsweise:
-die Turn- und Sportgemeinschaft Falkenstein
-der Sportverein SG Blau-Weiß Schneidhain e.V.
-der Sport-Club Glashütten e.V.
Eine sofortige Mitgliedschaft ist nicht erforderlich, dafür können jedoch mehrere Sportarten angesehen und ausprobiert werden.