Ziemlich beste Freunde – Haustier ja oder nein?
Die besten Tipps für Eltern
Sie sind flauschig und niedlich, können die besten Freunde werden und sind oft die besten Zuhörer für Kindersorgen: Haustiere. Kein Wunder, dass fast in jedem Haushalt mit Kindern früher oder später die Frage aufkommt. Und in vielen wohlhabenden Ländern ist die Anzahl von Haushalten mit Haustieren schon höher als die Zahl der Kinder.
Sollte vielleicht ein Hase am Weihnachtsbaum nagen?
Erziehungswissenschaftler betonen, dass die Vorteile von Haustieren für Kinder inzwischen gut erforscht sind: Kinder mit einer engen Bindung zu Tieren entwickeln eine höhere Empathie, soziale Fähigkeiten und sind in der Schule beliebter. Sie haben auch bessere soziale Kompetenzen.
Das bedeutet, meine Kinder könnten gleichzeitig von zwei Seiten profitieren: Sie könnten nicht nur von den Vorzügen von Haustieren profitieren, sondern auch soziale Vorteile daraus ziehen. Man könnte fast versucht sein, ein Hund zu holen oder zumindest einen Kaninchenstall auf dem Balkon zu errichten.
Brauchen Kinder ein Haustier?
Ja und nein: Haustiere können die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen, aber es müssen auch die richtigen Rahmenbedingungen gegeben sein. Die Entscheidung für ein Haustier sollte sorgfältig abwägt werden, ohne sich von bettelnden Kindern oder Versprechen drängen zu lassen. Letztendlich handelt es sich um eine langfristige Entscheidung, die mit Verpflichtungen und Veränderungen im Haushalt einhergeht, unabhängig davon, ob sie für oder gegen ein Haustier fällt.
In der Regel profitieren Kinder von der Anwesenheit von Haustieren
Haustiere sind nachgewiesenermaßen vorteilhaft für die psychische Gesundheit, und das betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene.
Haustiere:
– fördern die Motivation zu Spiel und Bewegung, sowohl drinnen als auch draußen.
– wecken verborgene Ressourcen.
– regen positive Emotionen an.
– fördern die Kommunikation, jenseits von Fernseher, Xbox und Tablet.
Ein Haustier schenkt bedingungslose Liebe, was sich positiv auswirkt. Studien belegen, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen, ein stärkeres Immunsystem entwickeln. Vorschulkinder mit Haustieren zeigen oft eine schnellere Entwicklung als ihre Altersgenossen ohne Tier.
Lieb & teuer
Sind Sie bereit, monatlich im Durchschnitt 100 Euro für Ihr Haustier auszugeben – zusätzlich zur Anschaffung?
Wie viel Geld wollen und können Sie für das Tier aufbringen? Ein Tier kostet richtig Geld. Nach der Anschaffung braucht es:
– Eine Unterkunft wie einen Stall, ein Körbchen, ein Terrarium usw.
– Täglich hochwertiges Futter
– Ausstattung wie Leine, Halsband usw.
– Spielzeug und andere Accessoires
Und gelegentlich müssen Sie auch Tierarztkosten für Impfungen oder im Krankheitsfall einplanen. Die Tierarztkosten sind aktuell deutlich gestiegen. Krankheiten können leider auch bei Tieren vorkommen. Heutzutage können Sie sogar eine Krankenversicherung für Ihre geliebten Vierbeiner abschließen!
Hat ein Familienmitglied eine Allergie gegen bestimmte Tiere?
Besonders häufig sind Allergien gegen Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Es ist ratsam, dies vor dem Kauf eines Haustiers zu überprüfen.
Erlaubt die Wohnsituation ein Haustier?
Haustiere benötigen Platz, unabhängig davon, ob es sich um Meerschweinchen, Fische, Katzen oder Hunde handelt.
Vermieter dürfen heute generelle Haustierverbote in Mietverträgen nicht mehr durchsetzen. Dennoch ist es wichtig, dass das Tier in die Wohnung oder das Haus passt.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass nur kleine Hunde in kleine Wohnungen gehören. In der Wohnung sollte jeder Hund zur Ruhe kommen können, unabhängig von seiner Größe. Die Spaziergänge dienen dem Auspowern, und sie sollten angemessen und ausreichend für große und kleine Hunde sein.
Passt ein Haustier zu unserem Lebensstil?
Das mag abstrakt klingen, ist jedoch eine wichtige Überlegung. Wenn Ihre Familie häufig verreist, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie mit Ihrem Haustier umgehen, wenn Sie unterwegs sind.
Das Mitnehmen eines Haustiers ist in der Regel nur auf begrenzten Autofahrten oder Zugfahrten möglich und auch nur, wenn Ihr Urlaubsort Haustiere akzeptiert und das Tier sich dort wohlfühlen kann. Ein Strandurlaub im Hochsommer ist für einen Husky beispielsweise keine gute Idee.
Heutzutage ist das Reisen mit Hunden fast überall möglich, allerdings können zusätzliche Kosten für die Zugfahrt und die Unterbringung anfallen.
Eine alternative Lösung ist, dass eine Vertrauensperson sich während Ihrer Abwesenheit um Ihr Haustier kümmert. Dies kann ebenfalls Kosten mit sich bringen. Tierpensionen haben nicht immer freie Plätze und können kostenintensiv sein. Eine Alternative zur Ferienpension sind Freunde oder Familienmitglieder, die das Haustier bereits kennen und sich während eurer Abwesenheit um es kümmern können.
Nein, die Kinder werden den Käfig nicht saubermachen
Gibt es in Ihrer Familie jemanden, der bereit ist und die Fähigkeit hat, die dauerhafte Verantwortung für ein Haustier zu übernehmen?
Die Art und das Ausmaß dieser Verantwortung variieren je nach Tier und dem Charakter und der geistigen, emotionalen Reife des Kindes.
Während es bei Katzen, Mäusen, Hamstern oder Meerschweinchen hauptsächlich darum geht, sie zu füttern, ihren Käfig oder ihr Gehege zu reinigen und ihnen etwas Zeit zum Spielen zu widmen, erfordert die Betreuung eines Hundes regelmäßige Spaziergänge. Unabhängig von seiner Größe, auch bei schlechtem Wetter. Im Notfall müssen Hunde gegebenenfalls auch nachts Gassi gehen.
In dieser Hinsicht tragen die Eltern eine noch größere Verantwortung. Grundsätzlich gilt: Unabhängig von der gewählten Tierart werden Sie als Erwachsener immer mithelfen müssen, um sicherzustellen, dass das Tier stets gut versorgt ist.
Wenn das ‚Drumherum‘ passt, dann viel Spaß!
Welches Haustier passt zu uns?
Nagetiere: Hamster sind niedlich, aber nachtaktiv. Meerschweinchen oder Kaninchen sind geeignet, brauchen jedoch Gesellschaft und sollten nicht alleine gehalten werden (achten Sie auf gleichgeschlechtliche oder kastrierte Tiere). Sie benötigen einen großen Käfig, ausreichend Auslauf, möglicherweise ein Freigehege, frisches Futter und regelmäßige Reinigung ihres Lebensraums. Mäuse und Ratten sind ebenfalls beliebte Haustiere.
Vögel: Vögel fühlen sich am wohlsten mindestens zu zweit. Sie benötigen eine große Voliere und fliegen gerne frei. Als Haustiere für Kinder sind sie nur bedingt geeignet, da ihr „Kuschelfaktor“ gering ist.
Hunde: Der „beste Freund des Menschen“ ist ein ideales Haustier – unter bestimmten Bedingungen. Hunde sind sehr sozial, müssen jedoch gut erzogen sein, viel Auslauf und Gesellschaft erhalten. Die Kosten für einen Hund können aufgrund von Hundesteuer, Hundehaftpflicht, Tierarztkosten und Futter beträchtlich sein.
Katzen: Katzen sind unkomplizierter als Hunde und können alleine gehalten werden (reine Wohnungskatzen fühlen sich zu zweit wohler). Sie haben jedoch ihren eigenen Kopf und sind keine typischen Kuscheltiere; unerwünschte Zuneigung kann gelegentlich mit Kratzattacken beantwortet werden.
FAZIT
Denn lasst uns in einem Punkt ehrlich sein: Haustiere sind keine Modeaccessoires, sondern lebenslange Begleiter, die Liebe, Pflege und Hingabe benötigen.
Haustiere lehren Kinder nicht zwangsläufig Verantwortung, ganz gleich, wie sehr Eltern sich das einreden mögen. Selbst wenn Kinder mit all ihrer Inbrunst ihre unsterbliche Seele für falsche Versprechen aufs Spiel setzen, wird dies sie nicht dazu bringen, den Käfig zu reinigen, das Aquarium Wasser zu wechseln, die Meerschweinchenkrallen zu schneiden, die Futterdosen zu holen, zu öffnen und in die Näpfe zu füllen, oder an einem regnerischen Morgen um halb sieben Uhr draußen zu stehen und einen Gassibeutel für den Hund bereitzuhalten. Zumindest nicht auf Dauer.
Vielleicht werden wir auch eines Tages auf einen Experten stoßen, der bestätigt, dass tierlose Haushalte oft eine höhere Frustrationstoleranz, mehr Zeit für Freunde und zufriedenere Eltern haben…