Dunkle Wolken am Urlaubshimmel
Buchen oder lieber abwarten?
Ich sehe aus wie ein Stück Kreide, kann mich nicht mehr konzentrieren und bin schlecht gelaunt. Die letzten Monate bin ich gefühlt 50 und mehr Stunden in der Woche zwischen Schreibtisch, Küche und homeschoolenden Kindern in und her gelaufen. Das schlaucht auf Dauer und ich merke, das ich langsam eine Pause brauche, um den Kopf frei zu bekommen und mich mental und auch körperlich zu erholen. Eine Corona-Depression macht sich breit. Viele Menschen geht es ähnlich wie mir. Ein Tapetenwechsel außerhalb der gewohnten Umgebung würde guttun, neue Städte entdecken, in der Natur wandern oder einfach besseres Wetter genießen. Wenn da nicht die ganzen Reiseauflagen wären.
Ferienhaus, Ferienwohnung oder Campingplatz lösen Hotels ab und bekommen den Vorzug vor dem Strandresort in der Ferne. Urlaub im eigenen Land ist längst eine Option, doch die Urlaubsplanung bleibt eine echte Herausforderung. Gerade der Osterurlaub ist aktuell wieder stark eingeschränkt worden. Reisen innerhalb Deutschlands kann man überall, man findet nur keine Unterkunft. Denn Hotels und Ferienwohnungen bleiben auch an Ostern in allen Bundesländern für Touristen geschlossen. Übernachtungen sind weiterhin nur in Sonderfällen gestattet, etwa wenn man beruflich unterwegs ist. Die Einzelheiten sind in den Länderverordnungen geregelt.
Für Ostern muss ich meine Reisepläne wohl über Bord werfen...
Reiselust vs. Realität
Also verbringe ich Ostern, anstatt in der Sonne auf der Terrasse eines Cafés oder im Biergarten, zu Hause. Vielleicht träume ich mich aber auch schon mal mit TRAVEL SofaTouren von zu Hause aus interaktiv in meine Lieblingsorte dieser Welt?
Wir wollen weg – so weit, so klar. 24 % der Deutschen wollen verreisen, während 22 % bereits feste Pläne haben. Die Mehrheit ist jedoch unentschlossen. Kein Wunder, denn trotz omnipräsenter Reiselust sind die Aussichten in diesem Jahr rar gesät.
Gibt es Hoffnung für den Sommerurlaub?
Harz statt Himalaya? Grundsätzlich kann man in alle Länder reisen, in denen keine Einreisebeschränkungen für Deutschland gelten und in die es Flugverbindungen gibt. Es gibt für kein Ziel ein Reiseverbot. Für etwa 160 von rund 200 Ländern weltweit gilt aber die Quarantänepflicht bei Rückkehr, weil sie als Risikogebiet eingestuft sind. Für die Buchung des Urlaubs bleiben daher nur wenige Ziele. Am Himmel sieht man selten Langstreckenflugzeuge, Fernreisen kommen für viele noch nicht in Betracht.
Ändert sich eigentlich gegenüber Ostern überhaupt etwas?
Stornobedingungen, Flextarife und andere Kriterien
Anzahl der Sterne, Qualität des Restaurants, eigener Pool oder Strandzugang? Das waren früher die Kriterien bei der Buchung eines Urlaubs.
Heute erfolgen Buchungen kurzfristiger, die Stornobedingungen sind wichtiger als die Anzahl der Sterne. Das Robert-Koch-Institut wird zum neuen Reisebüro, welches Ziele anbietet oder aus dem Angebot streicht. Die Internetseite von RKI und Auswärtigem Amt dominiert die aktuellen Reisewarnungen, Einreiseauflagen sowie Vorschriften im Urlaubsland.
Noch schwieriger als die Reiseauflagen und Corona-Bedingungen sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter. Kostenfreie Stornierung gibt es nur bei vertraglicher Vereinbarung und Nicht-Erbringung der gesamten Leistung. Regelmäßig gilt das Landesrecht. Gäste sind häufig auf Kulanz angewiesen, doch die Reiseanbieter brauchen dringend Geld. Zahlt die eigene Auslandsversicherung bei einer Reisewarnung? Gibt es Ausschlussklauseln für Corona? Wie sieht es mit dem Home-Office-Job währenddessen aus? Für Sie stellen sich neue rechtliche Fragen. Wer Klarheit und Sicherheit möchte, muss sich gut informieren.
Bemühungen der Reisebranche
Die Hoffnung auf Normalität für 2021 hat die Reisebranche längst aufgegeben. Sie ist ein Pandemie-Verlierer. Dennoch geben die Airlines, Veranstalter, Hotels und Restaurants nicht auf – im Gegenteil. Die Reisebranche bessert nach und möchte das Vertrauen der Kunden gewinnen. Frühbucherrabatte, flexible Bedingungen für die Stornierung, günstigere Preise und die Schaffung eines verlässlichen Rahmens. Jetzt liegt es an Politik und Verbraucher, die Reisebranche für ihre Bemühungen zu belohnen. Je mehr Tests und Impfungen zur Verfügung stehen, desto wahrscheinlicher werden aufregende Reiseerlebnisse.
Blick in die Zukunft
Trübe Aussichten für 2021. Das Reisejahr bleibt immer noch sehr, sehr außergewöhnlich. „Man solle eben nicht reisen in diesem Jahr“, so hören wir aus dem Kanzleramt.
Wer in den Urlaub fahren will, richtet den Blick (weit) nach vorne. Pauschalurlaube mit dem Flugzeug nach Griechenland oder in die Türkei sind gefragt. Italienische Urlaubsorte erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch Fernreisen sind wahrscheinlich machbar, hängen aber von der jeweiligen Lage im Ausland ab. Für Urlauber im Ausland soll über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes eine generelle Testpflicht vor dem Rückflug eingeführt werden. Ein europaweit gültiger Impfausweis und mehr Testmöglichkeiten sorgen dafür, dass nach und nach immer mehr Menschen beruhigt in den Urlaub fahren können.
Die Reise- und Kreuzfahrtbranche signalisiert eine steigende Nachfrage für 2022.
Ich packe schon mal meine Koffer!