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Erholung mit Therapie auf Krankenschein

Ruhe, Zeit allein, Zeit mit den Kindern, der Strand, das Meer – es gibt viele Momente, die das Wörtchen ‚Urlaub‘ zumindest kurz aufflackern ließen, wenn ich daran zurückdenke….

Willkommen im Mama-Burnout! Ich fühle mich ausgebrannt und erschöpft. Es fällt mir zunehmend schwerer, in der veränderten Familiensituation mehrere Rollen gleichzeitig zu übernehmen und im permanenten Dauerstress abzuschalten. Achtsamkeits-Ratschläge, Atmungs-Tipps, Meditations-Seminare, Büchern für mehr Ausgeglichenheit, und so weiter – hilft alles nicht mehr.

Sehnsüchtig warte ich auf einen erholsamen Urlaub, um meinen Liebsten und mir mal etwas Gutes zu tun. Während alle Welt aufeinander hockt, habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass die erzwungene Nähe Distanz schafft. Wie schön wäre es, jetzt die Koffer zu packen und in den Urlaub zu fahren? Obgleich Reisebeschränkungen, Auflagen und geschlossene Restaurants einen wirklichen Erholungsurlaub unmöglich machen, kommt mir eine Idee in den Sinn. Ist eine Mutter-Kind-Kur die Lösung für all meine Probleme?

Eine schöne neue Welt mit Corona

Urlaub – das ist in Zeiten von Corona lediglich ein Gedankenspiel. Zeit für mich, Erlebnisse mit der Familie, Strand, Berge oder das Meer. In vielen Momenten kommt mir Urlaub in den Sinn. Immer wieder flackern derartige Gedanken durch meinen Kopf. Schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit, Träume für die Zukunft. Doch im persönlichen Umfeld sieht man kaum jemand, der eine Urlaubsreise antritt.

In der Corona-Welt ist Stress omnipräsent. Home-Office und Home-Schooling sind eine Belastung für das familiäre Zusammenleben – erst recht, wenn Familien auf engstem Raum ihre Zeit verbringen. Die Flucht aus dem Alltag ist nicht möglich. Zugleich verändern sich die beruflichen Verhältnisse. Die Einen sind überarbeitet oder sogar überfordert, die Anderen haben Angst vor Jobverlust und wissen aufgrund von Kurzarbeit nicht, wohin mit ihrer ganzen Zeit. Stress, Erschöpfung und Burnout – all dies droht in Zeiten von Corona.

Keine Entspannung in Sicht – oder doch?

Im Umfeld entschied sich eine Freundin für eine Reha. Nach der Rückkehr von Norderney blickte ich in ihr erholtes Gesicht. Entspannung, Rückzug und Stressbewältigung. Während ich vergeblich auf der Suche bin, schien sie all das gefunden zu haben. Denn im Vergleich zu Hotels und Ferienwohnungen sind Kliniken geöffnet. Eine Kur ist möglich – auch während Corona. Schließlich handelt es sich nicht um eine touristische Reise, die die Erholungsuchenden antreten wollen.

Anspruch, Voraussetzungen, Finanzierung und Co.

Die typische Mutter-Kind-Kur ist eine Pflichtleistung der Krankenkassen. Entscheidend ist der gesundheitliche Zustand der Mutter. Wer eine Reha oder Kur braucht, der bekommt diese auch. So einfach ist das Spiel mit der Erholungskur. Die bekannte Kur gibt es übrigens auch für die Väter. Der mehrwöchige Aufenthalt in einer Klinik kann sowohl zur Vorsorge als auch Rehabilitation der belasteten Familienmitglieder gelten. Neben Beratungen, therapeutischen Angeboten und Wellness-Leistungen kommt auch die Zeit zwischen Eltern und Kind nicht zu kurz. Solange die Kinder noch im Haushalt leben, ist eine derartige Kur möglich. Die Eltern beantragen ihren Aufenthalt und die Krankenkassen übernehmen die Kosten – zumindest den überwiegenden Teil. Die Patienten leisten eine Zuzahlung in Höhe von zehn Euro pro Tag. Für die Kinder fallen keine weiteren Kosten an.

Zeit in der Klinik als persönliche Chance

Ein Kur-Aufenthalt ist nichts Dramatisches. Im Gegenteil können die Eltern eine Erholungskur nutzen, um sich wieder zu finden. Wenn die Corona-Pandemie Körper und Geist belastet hat sowie der Urlaub nicht in Reichweite scheint, ist eine Erholungskur das Mittel der Wahl. Eltern und Kinder finden zusammen. Die ganze Familie arbeitet an ihren Schwächen und Problemen. Wer die Zeit sinnvoll nutzt, kann gestärkt aus der Pandemie hervorgehen.

Tipp: Entlastung pflegender Angehöriger

Viele Frauen haben oft nicht nur mit der Doppelbelastung ‚Kinder versorgen und erziehen, arbeiten gehen‘ zu kämpfen, sondern zunehmend auch mit einer Dreifachbelastung: die Eltern oder Schwiegereltern pflegen. Nicht wenige kommen dabei an ihre Belastungsgrenze. Eine Kur/Reha bzw. ein Urlaub bietet da die Möglichkeit, selbst Kraft zu tanken. Wer übernimmt in dieser Zeit die Pflege?

Hier greift das Konzept der Verhinderungspflege: Pflegende Angehörige oder der Pflegebedürftige selbst engagiert ersatzweise einen ambulanten Pflegedienst oder es springen Verwandte, Freunde oder Nachbarn ein und versorgen den Pflegebedürftigen stellvertretend für die Hauptpflegeperson. Ab Pflegestufe 2 übernimmt die Pflegekasse für den Maximalzeitraum von längstens 6 Wochen und maximal 1612 EUR pro Jahr die Kosten für eine Kurzzeitpflege im Pflegeheim oder für eine Ersatzpflegekraft, die sich im häuslichen Umfeld um den Angehörigen kümmert.

Die Kurzzeitpflege in einer vollstationären Einrichtung ist auf 8 Wochen begrenzt und die Pflegekasse bietet eine Kostenübernahme von bis zu 1.612 Euro pro Kalenderjahr an.

 

Fazit: Wieder daheim performen wir aufs Neue im Job, als Partnerin, als Mutter? Nein! Wer ist der wichtigste Mensch in unserem Leben? Genau: Wir selbst!