In Würde altern – wer wünscht sich das nicht?
Modelle der legalen Pflege mit 24h Betreuung zu Hause
Nach einer Studie möchten ca. 80% der Pflegebedürftigen zu Hause alt werden und nicht ins Heim. Aber Pflege ist teuer und Altersheime ebenso. So liegt es oft nahe, eine vermeintlich „günstige“ Pflegekraft aus Osteuropa einzustellen, damit die Eltern oder Großeltern gut versorgt sind und die Familie dadurch entlastet wird.
Aber hier ist Vorsicht geboten!
So manches „dieser Arbeitsverhältnisse“ ist illegal, strafbar oder es werden Geldbußen fällig. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, um eine Betreuungskraft legal zu beauftragen.
Das sogenannten Arbeitgeber/ Arbeitnehmer Modell mit Arbeitsvertrag
Hier fungiert der Pflegebedürftige selbst oder ein Mitglied seines Haushaltes als Arbeitgeber. Passende Betreuungskräfte müssen selber gesucht und interviewt werden, dazu können Anzeigen geschaltet werden, die Agentur für Arbeit vermittelt auch Mitarbeiter oder Personalagenturen vermitteln gegen Gebühr. Der Arbeitsvertrag wird dann zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer geschlossen. Ein Arbeitsvertrag kann mit einer deutschen oder einer osteuropäischen Mitarbeiterin abgeschlossen werden. Es sind die deutschen Gesetzte zu beachten, wie Arbeits- und Pausenzeiten, Urlaubstage (mindestens 24 Tage), Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw.
Das Modell ist sehr aufwändig, da die gesamten Verwaltungsaufgaben beim Arbeitgeber liegen. Inklusive der Lohnnebenkosten liegen die monatlichen Kosten hier bei ca. 2500,- € für eine osteuropäische Haushaltshilfe und mehr für eine deutsche Haushälterin. Hinzu kommen noch die Kosten für die Personalsuche und eventuelle Vermittlungsgebühren. Außerdem müssen Urlaubs- und Krankheitstage vertreten werden. Das kostet außer dem Planungsaufwand ebenfalls zusätzliches Geld.
Das zweite Modell ist das der Selbstständigkeit
Hier meldet die Betreuungskraft ein Gewerbe in Deutschland oder im Ausland an und arbeitet dann auf Rechnung im Privathaushalt. Ob jemand in einem anderssprachigen Ausland ein Gewerbe angemeldet hat und dieses weiterhin besteht, lässt sich schwer nachprüfen. Auch ist es nur dann legal, wenn die Kraft mehrere Kunden betreut.
Bei diesem Personenkreis droht ebenso das Risiko der Scheinselbstständigkeit, was ggf. zu einer nachträglichen Feststellung der Sozialversicherungspflicht führt, so dass Beiträge und Steuern nachbezahlt werden müssen. Bei Bürgern aus Kroatien handelt es sich sogar um eine illegale Beschäftigung von Ausländern, da diese darüber hinaus eine Arbeitsgenehmigung benötigt hätten.
Auch bei diesem Modell müssen Urlaubszeiten und andere Ausfälle vom Auftraggeber organisiert werden.
Die Kosten für osteuropäische Selbstständige belaufen sich hier zwischen 1500,- € und 2000,- € im Monat zuzüglich der Ausfallzeiten, die noch anderweitig abgedeckt werden müssen. Die Kosten für deutsche Selbstständige belaufen sich hier ab 2500,- € im Monat zuzüglich der Ausfallzeiten, die noch anderweitig abgedeckt werden müssen.
Das Entsendemodell ist das dritte Modell, welches ich Ihnen vorstellen möchte
Hier handelt es sich um ein Vertragsmodell zwischen einem osteuropäischen Unternehmen und der zu betreuenden Person. Vermittlungsagenturen kümmern sich hier in Deutschland um den gesamten Service, so dass die Kunden die Pflegebedürftigen nicht nur immer eine Betreuungskraft vor Ort haben, sondern auch einen Ansprechpartner im Notfall im Servicebüro.
Diese Modell ist definitiv legal und die Ausfallzeiten, An- und Abreisen werden organisiert, so dass die zu pflegende Person und deren Familie organisatorisch bestmöglich entlastet ist.
Seit der Einführung des Mindestlohns zum 01.01.2015 und der Erhöhung des Mindestlohns zum 01.01.2017 sind die Preise zwar etwas gestiegen, liegen aber durch die Bereitstellung eines Komplettpaketes (inklusive Urlaubs- und Krankheitsvertretungen und Sozialleistungen, sowie deutschem Servicebüro) immer noch preislich zwischen den beiden vorigen Modellen.
Die Kosten hängen insbesondere von den Sprachkenntnissen der Betreuerinnen und dem Pflege- und Betreuungsaufwand ab. Nicht zuletzt entscheiden aber auch Qualität und Service des Anbieters über die Gesamtkosten. Nach Abzug der Zuschüsse aus der Pflegeversicherung (SGB XI, zum Beispiel Pflegegeld) und Steuerermäßigungen liegt der monatliche Eigenanteil oft unterhalb der Kosten eines vergleichbaren Pflegeheimplatzes.
In Deutschland sind in den letzten Jahren viele Agenturen und Vermittler auf den Markt gekommen, deren Leistungen, Kosten und Qualität sich stark voneinander unterscheiden. Sogenannte Billig- oder Discount-Anbieter werben mit sehr günstigen Angeboten, die häufig im Nachhinein nicht eingehalten werden. Die tatsächlichen Kosten liegen oft deutlich höher, weil z. B. Provisionen und Reisekosten nicht erwähnt wurden.
Über die Autorin:
Heike Mertens ist Inhaberin der Personalvermittlung Mertens, die seit über 13 Jahren 24h Betreuungskräfte in Privatfamilien vermittelt. Das unabhängige, inhabergeführte Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrungen und gute Kontakte zu entsprechenden Partnerunternehmen im osteuropäischen Ausland.
Zuvor war Heike Mertens in diversen Führungspositionen unter anderen bei der Deutschen Lufthansa,
bei Intercontinental Hotels und Regus Business Centern, sowie bei der DSM tätig. Daher liegt ihr besonders der Kundenservice und die Kundenzufriendheit sehr am Herzen.
Weitere Informationen stellt das Büro Mertens rund um die Uhr unter www.24h-gut-betreut.de bereit. Dort finden sich auch zahlreiche Kontaktmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre Fragen, es geht schließlich um wichtige Anliegen von Menschen.
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