Kinder und Ökologie: So kannst du deine Kids damit vertraut machen!
Ökologische Bildung und eine ökologische Lebensweise beschäftigen nicht nur Familien, auch in der Schule sind diese Themen gegenwärtig. Oft meinen Eltern, dass ihre Kinder noch zu klein dafür sind, um ihnen Ökologie näher zu bringen. Wir zeigen in unserem Beitrag, wie man spielerisch bereits sehr früh mit ökologischer Bildung beginnen kann und ab wann Dein Kind reif ist, für „richtige“ Gespräche über Umwelt, Mensch und Tier.
Kindliche Entwicklung: Wann verstehen Kinder „Ökologie“?
Das abstrakte Denken bei Kindern entwickelt sich in der Regel um das 12. Lebensjahr herum. Ab diesem Zeitpunkt können Kinder auf Grund einer abstrakten Grundlage selbst Schlüsse ziehen. Das heißt, sie verstehen den Sinngehalt hinter dem Begriff ‚Ökologie‘. Ab diesem Zeitpunkt kann man mit den Kids über abstrakte ökologische Themen sprechen wie z.B. „Was wäre, wenn die Tiere im Wald keinen Lebensraum mehr hätten?“ „Warum sind Pflanzen auch Lebewesen?“
Um ein solches Gespräch mit den großen Kindern führen zu können, macht es aber durchaus Sinn, sie bereits von Klein auf mit dem Thema Ökologie vertraut zu machen. Konkret bedeutet das: Den Kindern die vielen Facetten der Umwelt näher zu bringen. Das kann beispielsweise durch regelmäßige Waldbesuche erreicht werden – Ideen und Tipps für Aktivitäten gibt es gleich.
Zuvor noch ein Hinweis: Kinder lernen nicht passiv, sondern aktiv. Sogar für die Kleinsten gilt der Leitsatz „Learning by doing“: Die Informationsverarbeitung funktioniert am besten mit Bewegung, das sollte niemals vergessen werden.
Ökologie – von Anfang an? Ideen & Tipps
Natürlich wird ein Kind, auch jenseits von 12 Jahren, noch lange nicht verstehen, was Ökologie genau bedeutet. Selbst für viele Erwachsene ist die Komplexität unserer Umwelt ein fremdes Terrain. Aber trotzdem kann man Kindern jeden Alters näherbringen, warum eine ökologische Lebensweise so wichtig für uns alle ist. Hier nun einige Tipps, wie das gelingen kann:
Als Elternteil mit gutem Beispiel vorangehen
Bereits kleine Kinder lernen, indem sie ihre Bezugspersonen nachahmen. Das ändert sich später nicht mehr stark: die Kinder spiegeln das wieder, was ihre engsten Bezugspersonen machen. Das heißt, dass Eltern mit gutem Beispiel voran gehen müssen:
Beim Mülltrennen können Kinder schon früh verstehen, welcher Abfall in welche Tonne gehört.
Beim Baden/Duschen können Kinder lernen, Wasser als kostbares Gut wahrzunehmen und die Ressource zu sparen.
Upcycling: Mit größeren Kindern kann man aus alten Jeans eine tolle Handtasche nähen oder aus einer alten Milchtüte ein Vogelhaus basteln.
Auch Bescheidenheit lässt sich gut von den Eltern vorleben. Kinder können so lernen, dass man nicht alles haben muss, was man gerne hätte. Bücher und Spiele können beispielsweise in der Bibliothek ausgeliehen werden.
Essen nach Jahreszeiten: Spargel und Rhabarber kommen im Frühling auf die Teller, im Herbst und Winter backt und kocht man als Familie mit Kartoffeln, Kohl und Äpfeln.
Ökologische DIY-Projekte mit Kindern umsetzen
Großen Spaß haben Kinder dann, wenn sie mithelfen oder selber etwas gestalten dürfen. Deshalb kann man – je nach Alter der Kinder – ein ökologisches DIY-Projekt umsetzen. Wir haben für dieses Beispiel den Steingarten gewählt, weil er die vielen Facetten unserer Umwelt sehr gut darstellt. Hier vier Gründe, warum der Steingarten das richtige Projekt für den Umgang mit Ökologie ist:
Gemeinsam mit den Kindern werden Steine und Pflanzen ausgewählt, die in der Gegend vorkommen. So lernen Kinder bereits viel über die Natur der näheren Umgebung.
Von der Gartenlounge aus können viele Tierchen beobachtet werden, die im Steingarten leben. Er wird zu einem neuen Lebensraum für viele Lebewesen, z.B. für Käfer, Bienen, Schmetterlinge, Eidechsen.
Die vier Jahreszeiten spiegeln sich auch gut am Steingarten wider. Gemeinsam mit den Kindern wird der Steingarten über das Jahr hinweg gepflegt.
Nachhaltigkeit im Familienleben: Man kann den Kindern z.B. nachhaltige Verpackungen näher bringen oder Regen in einer Regentonne sammeln.
Hier noch eine Anleitung, wie man in 9 Schritten einen Steingarten anlegen kann:
Die Umwelt aktiv in das Leben der Kinder einbinden
Alle Eltern, die sich schon einmal Gedanken über den Schlaf ihrer Kinder gemacht haben, wissen: Je mehr frische Luft, desto schneller und besser schlafen die Sprösslinge am Abend ein. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Im Freien kann man die Kinder sehr gut mit der Umwelt vertraut machen – ganz egal bei welchem Wetter. Denn die Kinder lernen in dem Moment, dass nicht nur Sonnenschein zur Umwelt gehört, sondern auch Regen, Schnee und kalter Wind Teil unserer Natur sind.
Wie kann man die Umwelt aktiv in das Leben der Kinder einbinden? Vor allem im Herbst, wenn viel Laub von den Bäumen fällt, können Blätter gemeinsam mit den Kindern gesammelt werden. Zu Hause wird dann in einem Buch nachgeschlagen, welche Blätter das sind oder gemeinsam etwas mit den Naturmaterialien gebastelt.
Fazit: So bringst du Ökologie näher!
Neues selbst erforschen, viel Bewegung und Spiel und Spaß – das sind die besten Voraussetzungen dafür, wie sich Kinder gerne mit Dingen beschäftigen, die ihnen Ökologie näherbringen sollen. Ganz egal, was man als Eltern also vor hat, der Spaß-Faktor für die Kids darf nicht vergessen werden! Dabei spielt es keine so große Rolle, wie alt die Kinder sind. Bereits Kleinkinder können dabei begleitet werden, unsere Natur und Umwelt selbst zu entdecken.