Radausflug mit der ganzen Familie: Tipps für Radtouren mit Kindern
Wir wissen, worauf es bei einer Familienreise ankommt – wenn die Kinder glücklich sind, sind die Eltern es meist auch. Planen Sie eine Radtour mit Kindern? Vor allem Kinder, die tagsüber in der Schule stillsitzen müssen, profitieren davon, sich draußen so richtig auszupowern. Doch auch für erwachsene „Schreibtischtäter“ ist der Sport an der frischen Luft eine Wohltat für Körper und Geist. Sie sollten auf ein paar Dinge achten, damit die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle und nicht zu einer Tortour wird. Tipps für eine gelungene Radtour:
Motorische Fertigkeiten, körperliche Ausdauer und Co.
Entscheidend für die Auswahl der Strecke und deren Länge sind folgende Faktoren:
- Wie alt sind die Kinder?
- Wie erfahren und sicher sind sie auf dem Fahrrad?
- Wie ist die individuelle Fitness?
Wie in zahlreichen Bereichen der motorischen Entwicklung von Kindern existieren keine festgelegten Standardantworten. Jedes Kind ist einzigartig und entwickelt sich individuell. Fakt ist, dass Radfahren eine Vielzahl von Fähigkeiten erfordert, darunter motorische Fertigkeiten, Koordination, Gleichgewichtssinn, Ausdauer und Konzentration.
Für Kinder, die gerade erst angefangen haben, frei zu fahren, sind Strecken mit ebenem Untergrund und wenig Verkehr ideal. Radwege entlang von Flüssen, durch Parks oder in ländlichen Gebieten bieten oft eine kinderfreundliche Umgebung. Grundsätzlich ist auch Radfahren im Taunus eine gute Idee, da Aktivurlauber hier ein gut ausgebautes Radwegenetz vorfinden. So gibt es für jeden eine Route, die zum eigenen Geschmack und Können passt. Gehen Sie nicht ans Limit, sonst kann das dazu führen, dass die gemeinsame Radtour auch gleichzeitig die letzte wird, wenn Ihr Kind beim nächsten Mal streikt. Darüber hinaus steigt die Gefahr von Stürzen und Unfällen erheblich an, wenn die Kinder quengelig und lustlos werden.
Müde Kids – Gegen Durchhänger wappnen
Wer sich nicht ganz sicher ist, wie weit die Kondition reicht, könnte auch in E-Bikes investieren. Sie sind die idealen Zugpferde und Lastenesel. Diese gibt es sowohl für Kinder als auch für Erwachsene und lohnen sich – gerade für Heranwachsende – auch als gebrauchtes Modell. Ist während der Tour doch einmal die Puste ausgegangen, lässt man sich durch den elektronischen Antrieb unterstützen, bis es dann mit voller Kraft weitergeht.
Falls Sie dennoch unsicher sind, ob Sie es wagen sollten, empfehle ich, Ihre ersten gemeinsamen Radabenteuer mit einem Fahrradanhänger zu beginnen. In einem solchen Anhänger können Sie auch ein kleines Rad für Ihr Kind transportieren. Alternativ dazu bietet sich die Nutzung einer kostengünstigen und praktischen Tandemstange an, um das Kinderfahrrad anzukoppeln. Eine weitere Option ist ein Trailerbike, ein sogenanntes halbes Kinderfahrrad, das fest mit dem Zugfahrrad der Eltern verbunden ist.
Besonders beim Radfahren mit der Familie ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzuplanen. Die geeignete Streckenlänge variiert stark und ist äußerst individuell. Einige Kinder schaffen bereits ab einem Alter von sechs Jahren längere Strecken ohne große Hilfe, während andere erst mit 10 oder 11 Jahren soweit sind. Die Fähigkeit eines Grundschulkindes, beispielsweise 15 Kilometer bequem zurückzulegen, unterscheidet sich von einem anderen Kind, das vielleicht gerade so die Spur halten kann. Daher ist es entscheidend, darauf zu achten, sich und die Kinder nicht zu überfordern und stattdessen sicherzustellen, dass es allen gut geht. Das Tempo sollte stets dem schwächsten Teilnehmer angepasst werden.
Sicherheit geht immer vor
Sicherheit hat auch im Straßenverkehr höchste Priorität, insbesondere auf Strecken, auf denen auch Autos unterwegs sind. Die grundlegende Voraussetzung für die Sicherheit ist ein verkehrstaugliches Fahrrad, bei dem Radgröße und Gewicht des Kindes harmonieren. Um die richtige Wahl zu treffen, empfiehlt es sich, professionelle Beratung in einem Fahrradgeschäft einzuholen oder seriöse Testberichte zu studieren. Für den Ausflug mit Kindern ist es ratsam, verkehrsarme Routen auf reinen Fahrradwegen zu wählen. Am schönsten sind Strecken durch Felder, Wälder und Wiesen, vorausgesetzt der Untergrund ist nicht zu holprig.
Wer sich an ausgeschriebene Fernradwege in Deutschland hält, der wird hauptsächlich auf Strecken unterwegs sein, auf denen wenig Verkehr ist. Dennoch passiert es immer wieder, dass Straßen gekreuzt werden müssen, sodass stets Aufmerksamkeit erforderlich ist. Gegebenenfalls macht es Sinn, dass die Erwachsenen vor der Tour die gesamte Strecke einmal abfahren, um potenzielle Risiken, unangenehme Überraschungen wie Sperrungen oder Umleitungen sowie angenehme Pausenplätze zu überprüfen. Im Idealfall bilden Anfang und Schlusslicht immer Erwachsene. Diese fahren vorausschauend und achten stets darauf, die Verkehrsregeln einzuhalten. So sind sie ein gutes Vorbild, an dem die Kleinen sich orientieren können. Alle Teilnehmenden der Tour sollten außerdem einen Helm tragen. Achten Sie darauf, dass die Fahrräder den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und überprüfen Sie regelmäßig Bremsen, Lichter und Reifenluftdruck.
Sportlich und mit Spaß
Begeisterte Radfahrer könnten teilweise tagelang in der Natur unterwegs sein, ohne dass ihnen langweilig wird. Kinder hingegen benötigen manchmal ein wenig mehr Bespaßung. Beim Familien Ausflug geht es nicht um die Strecke, sondern das Erlebnis. Zwar tut es den meisten Kindern gut, sich an der frischen Luft zu verausgaben – dennoch sollten Pausen und Spiele nicht fehlen. So ließe sich zum Beispiel ein Spiel einbauen, bei dem die Kinder bestimmte Dinge entlang der Strecke suchen müssen. „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist ebenso ein Klassiker für längere Reisen. Alternativ können Sie während der Pausen kleine Wettbewerbe oder Schatzsuchen organisieren, um Abwechslung einzubauen. Vor allem mit Kindern geht es nicht darum, um jeden Preis ans Ziel zu kommen oder die sportlichen Bestzeiten zu erreichen. Viel wichtiger ist es, dass alle Beteiligten Spaß haben und gemeinsam ein unterhaltsames Abenteuer erleben. Viele Radwege bieten zusätzliche Abenteuer und interessante Rastmöglichkeiten entlang der Strecke an. Ein attraktives Ziel, wie beispielsweise ein Spielplatz oder eine Eisdiele, können ebenfalls motivierend wirken…
Das Wetter im Blick behalten
Regenwetter und dicke Wolken müssen einer Radtour nicht unbedingt im Wege stehen. Eine Regenjacke, Regenhose und wasserfestes Schuhwerk sowie undurchlässige Rucksäcke ermöglichen dennoch den Fahrspaß im Grünen. Achten Sie jedoch darauf, stets das Wetter im Blick zu behalten, um ausreichend vorbereitet zu sein. Ansonsten passiert es unnötigerweise, dass – im wahrsten Sinne des Wortes – die Radtour ins Wasser fällt. Doch auch an warmen Tagen sind gewisse Vorkehrungsmaßnahmen wichtig. Behalten Sie im Kopf, dass Ihre Kinder beispielsweise sehr viel empfindlichere Haut haben als Erwachsene. Selbst im Frühling oder Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind, kann es zu einem gefährlichen Sonnenbrand kommen. Im Sommer droht schlimmstenfalls sogar ein Hitzschlag. Nehmen Sie also immer auch ausreichend Sonnencreme mit ins Gepäck, ebenso wie eine Kopfbedeckung und genügend zu Trinken. Informieren Sie sich am besten bereits vorab darüber, wie das Wetter werden wird, um alle Vorkehrungen zu treffen.
FAZIT: Gut vorbereitet machen Radtouren der ganzen Familie Spaß. Und wer entspannt am Ziel ankommt, hat alles richtig gemacht. Auf die Fahrräder und losgeradelt!