Begabungsanalyse – Studium besser planen
Die falsche Studienwahl ist mehr als nur ein Beinbruch!
Die meisten Abiturienten wählen ihre Studienrichtung nach aktuellen Interessen bzw. auf den Rat von Eltern und Freunden hin aus. Nur ganz wenige junge Menschen wissen beim Abitur schon genau, welcher der über 18.000 deutsche Studiengänge sie in einen Beruf führt, der zur Berufung werden kann und ihnen Erfolg, psychische Gesundheit und persönliche Zufriedenheit garantiert.
Natürlich ist Interesse am späteren Beruf wichtig, denn dies steigert die Leistungsmotivation, doch alleine reicht das nicht aus. Denn leider entsprechen sich Begabungen und Interessen nicht automatisch, deswegen fehlen den Abiturienten zum Teil notwendige Eignungs-Voraussetzungen, um das interessante Studium erfolgreich abzuschließen. Eltern wollen zwar stets das Beste für ihr Kind, sind aber nicht immer die besten Ratgeber. Sie lassen sich häufig von sozialromantischen Vorstellungen über ihren Nachwuchs leiten oder sie suchen gar als Selbständige potentielle Nachfolger für das eigene Unternehmen. Auch Schulnoten sind in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, weil externale Faktoren unsere schulische Leistung beeinträchtigen können. So wissen wir alle, dass eine sympathische Lehrkraft ein Leistungstrigger ist und umgekehrt die negative Einschätzung unserer Person durch eine/n Lehrer starken Einfluss auf unsere Lernfreude-und Bereitschaft hat.
Warum passt das Studium bzw. die Berufsausbildung oft nicht zur Person?
Da die Passung von Studium und Person gern auf die leichte Schulter genommen wird, brechen ca. 30% aller Studenten ihr Studium in den ersten beiden Jahren ab!
Die Gründe für den Studienabbruch sind vielfältig; Manchmal stellt sich heraus, dass die Studienwahl von den Ratgebern beeinflusst war und nicht der Eigenmotivation entspricht, manchmal fehlen einfach nur Hintergrundwissen zu den Studienanforderungen oder ausreichende Informationen über die mit dem späteren Beruf verbundenen Aufgaben und Tätigkeiten sowie die vorhandenen Marktchancen und Verdienstmöglichkeiten. Meist aber merkt der Studierende erst im Studium, dass eine für das gewählte Studium benötigte Begabung nicht hoch genug ausgeprägt ist oder das Studium einfach nicht zur eigenen Persönlichkeit passt, z.B. wenn eine hoch extravertierte Person einen reinen Zahlen-Daten-Fakten-Beruf ohne Menschenkontakt gewählt hat.
Tatsächlich hat jeder Beruf klar definierte Anforderungen in den Bereichen kognitive Fähigkeiten und Gedächtnisleistung, persönliche Eigenschaften und Leitungsmotivation sowie Sozialkompetenzen und emotionale Belastbarkeit. So benötigen z.B. Berufe wie Ingenieur, Rechnungsprüfer, Buchhalter und Finanzmanager eine hohe numerische Intelligenz, d.h. ihre Rechenfertigkeiten und die Fähigkeit logische Beziehungen zwischen Zahlen herstellen zu können, müssen ausgeprägt sein. Der Ingenieur sollte darüber hinaus ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen besitzen. In Berufen wie Training, Lehre, Beratung, Marketing dagegen ist die Grundvoraussetzung eine ausgeprägte verbale Intelligenz, weil Informationen vorwiegend sprachlich übermittelt werden müssen. Hinzu sollten hier eine hohe Ausprägung in der Persönlichkeitsskala „Extraversion“ und Sozialkompetenzen wie Empathie und Impulskontrolle kommen.
Werden die eigenen Begabungen falsch eingeschätzt und kommt es zum Studienabbruch, hat der junge Mensch wertvolle Jahre vergeudet und zu Beginn seines Erwachsenenlebens eine demotivierende Niederlage erlitten, die in seinem Lebenslauf stehen wird und peinliche Fragen bei jedem Bewerbungsgespräch aufwirft. Die Wahl des falschen Studiums schadet aber nicht nur dem Studierenden: ein Studium kostet den Eltern pro Studienjahr ca. € 10.000,-; bei jedem dritten Studenten verlieren dessen Eltern folglich rund € 20.000,-. Muss sich eine Familie diese Fehlinvestition mit 30%-iger Wahrscheinlichkeit antun? Nein.
Rechtzeitige Eignungsdiagnostik
Es ist vielmehr empfehlenswert, am besten ein bis zwei Jahre vor dem Abitur (die Berufswahlreife beginnt mit 16 Jahren) herauszufinden, welche Interessen und persönliche Eigenschaften jemand besitzt und die vorhandenen Begabungen und Talente austesten zu lassen. Bei einer Begabungsanalyse wird die Schnittmenge aus Begabungen, Persönlichkeit, Interessen und Motivation herausgearbeitet, da alle dieser Faktoren für ein erfolgreiches Studium und die dauerhafte Freude am gewählten Beruf zwingende Voraussetzung sind.
Wie funktioniert eine Begabungsanalyse?
Wo und wie testet man das Vorliegen dieser Kriterien aus? Die moderne Eignungsdiagnostik bietet heute zahlreiche Testverfahren, die für zertifizierte Fachleute bei spezialisierten Universitäten bzw. psychologischen Testportalen abrufbar sind. So werden z.B. Intelligenzstruktur, Persönlichkeits-merkmale, soziale und emotionale Kompetenz, Lernstil und Leistungsmotivation überprüft. Viele Testverfahren können vom Abiturienten am Computer absolviert werden. Sie werden ergänzt durch persönlich durchgeführte ausführliche Interviews und Spezialtests, in denen berufsnotwendige Fähigkeiten und Fertigkeiten überprüft werden, wie z.B. Kreativität, Fantasie aber auch Geruchssinn, Geschmacksempfinden, Reaktionsgeschwindigkeit, Feinmotorik, Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit für künstlerische oder handwerkliche und technische Berufe.
Wir erleben immer wieder, dass durch diese Tests Hochbegabungen bei Abiturienten entdeckt werden, die in der Schule als „faul“ galten, sich aber einfach nur im Unterricht gelangweilt haben. Oder wir stellen fest, dass Schüler, die in der Schule sehr gute Noten hatten, tatsächlich eher durchschnittlich begabt sind, aber sie haben fleißig gelernt und besitzen ein gutes Merkvermögen. Deswegen ist ein Leistungsmotivationstest sehr wichtig. Denn manchmal wird ein zielorientierter Student, der den Numerus Clausus für Medizin wegen schlechter schulischer Gesamtleistungen verfehlt hat, aber im Studium eifrig lernt und ein sozial orientierter Helfer-Typus ist, ein besserer Arzt als der sachorientierte, rational-analytisch veranlagte Streber mit einem Abi-Schnitt von 1,0.
Um Abiturienten einen erfolgreichen Start in das passende Berufsleben und Studium zu ermöglichen, analysieren und messen wir einen Tag lang alle berufsrelevanten Stärken und Schwächen mit professionellen Verfahren. Unsere psychometrischen Tests stammen von wissenschaftlichen Testportalen und erlauben objektive, valide und reliable Aussagen.
Auf der Basis der Ergebnisse erstellen wir ein persönliches Kompetenzprofil der Probanden auf der Basis des KODE-Modell von Prof. J. Erpenbeck, welches die meisten handlungsorientierten Kompetenzforscher und -praktiker benutzen. Zuletzt fassen wir unsere Erkenntnisse aus dem Kompetenzprofil, den vorhandenen Interessen und der momentanen Leistungs-Motivation in einer Studien-und Berufswahl-Empfehlung zusammen, welche die drei aussichtsreichsten Berufe für den Probanden enthält. Die Ergebnisse werden – zusammen mit einem ausführlichen Fachgutachten – in einem Ordner zusammengefasst, der unseren Kunden oft ein Leben lang als Ratgeber in eigenen Karrierefragen entscheidende Hilfestellung leistet, wie wir aus unserer 20-jährigen Beratungspraxis wissen. Der Ordner wird bei dem Abschlussgespräch übergeben, bei dem oft auch Eltern und Geschwister teilnehmen, um anschließend als kundiger Ratgeber fungieren zu können. Aktuell kostet eine Begabungsanalyse € 980,-. Gern helfen wir auch bei der Wahl der passenden Hochschule oder Uni.
Stolpern Sie also nicht in Ihr Studium und Berufsleben – mit einer rechtzeitig durchgeführten, professionellen Begabungsanalyse werden Glück und Erfolg im Leben für jeden gestaltbar!
Zum Autor:
Dr. Richard Reichel verfügt über eine langjährige Managementerfahrung in großen Unternehmen und ist Fakultätsmitglied an der Edinburgh Business School. Dr. Daniela Kuhlmann-Reichel ist zertifizierte Eignungsdiagnostikerin der Deutschen Psychologen Akademie (nach DIN33430) mit langjähriger Lehrerfahrung an deutschen Hochschulen. Sie berät große Unternehmen und Organisationen in der psychologischen Personalauswahl und fungiert als Trainer von Führungskräften. Zusammen gestalten Sie positionsbezogene Assessment Center und führen diese durch zur Auswahl von Führungskräften. Ihre Firma, das Corporate Coaching Institut, wurde 1997 gegründet. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl von Abiturienten, Studienabbrechern und Managern beim Branchenwechsel erfolgreich beraten bzw. letztere für Großunternehmen und Organisationen als passende neue Führungskräfte ausgewählt. www.cc-institut.de