Energiesparen – Nur ein paar Handgriffe entfernt
Die Nachrichten in der Zeitung bestätigen das, was wir schon länger an der Supermarktkasse und anderswo subjektiv wahrnehmen. Die Inflation liegt in Deutschland im Dezember 2022 bei 12 %. Alles wird immer teurer – wie sollen wir bloß die teuren Rechnungen noch bezahlen, damit wir und unsere Kinder nicht schon bald im Kalten sitzen? Schließlich steht es hier schwarz auf weiß: Wasser, Wärme, Gas und Strom sind die Preistreiber und haben sich besonders stark verteuert. Zugleich haben wir doch eine Verantwortung in unserer Gesellschaft, den Energieverbrauch zu reduzieren, um zum einen das Klima schützen und zum anderen auch kurzfristig einem Mangel vorzubeugen.
Unsere Tochter Luise berichtet von ihrer Lehrerin, die auf unzählige Tipps für Privatpersonen verwies, um effektiv Strom zu sparen.
Private Haushalte verbrauchen 29 % der Energie: Sparen dringend notwendig
Seit Wochen durchforsten Manager die rund 130.000 Fabriken des Landes nach Einsparpontential, wobei rund 30 % der in Deutschland verbrauchten Energie zulasten der privaten Haushalte geht. Während die Industrie und auch der Mittelstand bereits früh ihren Energieverbrauch im Jahr 2022 drosselten, um einer Gas-Krise vorzubeugen, sah dies im privaten Raum lange Zeit anders aus. Dabei ist es nach Angaben von Experten dringend erforderlich, das Konsumverhalten zu ändern, wenn wir nicht schon bald im Dunkeln und Kalten sitzen wollen.
In einer Krise muss jeder mitziehen und Sparpotenzial gibt es in jedem Haushalt. Manchmal sind es nur kleine Modifizierungen, um Strom und Gas zu sparen.
Mit den richtigen Tipps Strom und Gas sparen
Große Elektrogeräte
Der größte Teil des Energieverbrauchs entsteht erst durch die Endgeräte der Unterhaltungselektronik, wie Fernseher, Receiver, Apple TV, DVD-Spieler, Router, WLAN-Repeater oder das WiFi. Oftmals sind es die großen Elektrogeräte wie TV-Geräte oder sogenannte ‚Frames‘ mit großen Bildschirmdiagonalen, die den meisten Strom fressen. Dazu kommen die sogenannten Set-Top-Boxen für Satellitengeräte oder Kabelfernsehen oder Streaming-Boxen, die meist ständig on sind.
Bereits bei dem Kauf der Produkte sollte man auf eine gute Energieklasse im A-Bereich achten – oder gleich weniger Endgeräte kaufen und, wenn doch notwendig, auf ‚refurbished‘ achten – also gebraucht und generalüberholt. Wer Stromfresser im Haushalt hat, kann bei neuen Anschaffungen etwas vorverlegen. Dann amortisiert sich das neue Gerät relativ schnell, wenn das Vorgängermodell die Stromkosten in die Höhe trieb.
Empfehlenswert ist es auch, die Bildschirmhelligkeit zu reduzieren oder anstelle des Standby-Modus, den Fernseher wenigstens ab und an ganz auszuschalten.
Achtung: Nicht alle Geräte sind dafür geeignet, ausgeschaltet zu werden, da sie sich ihre Updates nachts holen oder wichtige Kompensationszyklen, wie beispielsweise beim hochwertigen Oled-TV Gerät im Stand-by-Modus durchführen.
Kleine(re) Elektrogeräte
Die meisten Geräte aus dem Handel funktionieren mit Gleichstrom und einem integrierten Trafo. Bereits die Bauart sorgt dafür, dass die Geräte kontinuierlich Strom verbrauchen – auch im Stand-by-Modus oder, wenn sie ausgeschaltet sind. Es ist also nicht damit getan, die Geräte einfach nur auszuschalten.
Smartphone-Lautsprecher und andere Kleingeräte wie Ladestationen für’s Handy ohne Ausschalter sind stromhungrig.
Eine Kaffeemaschine mit ihrer 1000-Watt-Warmhalteplatte beispielsweise zieht bis zu drei Kilowattstunden Strom am Tag, also produziert jährliche Stromkosten von 360 EUR, sofern sie an 300 Tagen im Jahr in Betrieb ist und der Strompreis pro Kilowattstunde auf 40 Cent liegt. Da hat sich eine Thermoskanne schnell amortisiert.
Eigentlich gibt es nur eine Lösung – eine Steckdosenleiste, mit der verschiedene Elektrogeräte bei Bedarf gleichzeitig vom Stromnetz genommen werden können.
Waschmaschine & Trockner
Die richtigen Einstellungen und schon kannst Du bei Deiner Waschmaschine Wasser und Strom sparen. Bei 40 Grad kostet ein Waschgang rund 20 Cent, bei 90 Grad schon 61 Cent. Der Öko-Waschgang schützt somit nicht nur die Umwelt, sondern auch Deinen Geldbeutel.
Ähnlich sieht dies bei Trocknern aus, auch hier haben die Verbraucher großen Einfluss. Denn Kondensationstrockner sind zwar in der Anschaffung billiger, kosten im Betrieb aber deutlich mehr.
Kühl- und Gefrierschränke
Viele Kühl- und Gefrierschränke haben nur eine Punkteskala für die Temperaturregulierung. Überforderung kehrt schnell ein. Denn bei jedem Grad zu viel steigt der Energiebedarf bereits um 6 %. Das Gleiche gilt für unnötiges Eis im Gefrierfach und das ständige Auf- und Zumachen.
Beleuchtung
LED-Leuchten sind das Maß der Dinge, wenn man bei der Beleuchtung Strom einsparen möchte. Für das gleiche Licht brauchen diese nur ein Zehntel der Energie herkömmlicher Lampen, dabei ist die Lebensdauer identisch.
Wasser
Wer Strom und Gas sparen möchte, sollte auch das Wasser im Blick behalten. Denn in vielen Wohnungen wird das Wasser zentral über die Heizung erhitzt. Wärmeverluste sind an der Tagesordnung, Dämmschläuche schaffen bei richtiger Anwendung Abhilfe. Darüber hinaus hat das Händewaschen mit kaltem Wasser noch niemandem geschadet. Auch eine Dusche statt dem ausgiebigen Bad wird im Winter 2022/2023 wohl verkraftbar sein.
Heizung
Frieren möchte wohl niemand. Zugleich ist das Sparen bei der Heizung zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Während im Schlafzimmer 18 Grad als gesund gelten, lieben wir es im Wohnzimmer durchschnittlich zwei Grad mehr. Wer die Raumtemperatur um rund 2 Grad senkt, spart regelmäßig mehrere hundert Euro. Mit einer frühzeitigen Beschattung am Abend kann man Wärme im Inneren der Wohnung behalten. Stoß- statt Kipplüften heißt die Devise – dabei solltest Du die Heizung ausstellen.
Tipps für den Verbrauch:
Wer sicher gehen will und seinen Stromverbrauch über einfache Zwischenstecker misst und protokolliert, kann den einen oder anderen Stromfresser modifizieren. Meist handelt es sich um alte oder sehr alte Geräte. Die Stecker hierfür gibt es bereits für 10 EUR im Handel und sie sind verblüffend genau. Für eine Verbrauchsoptimierung geht es ohne eine Langzeitmessung jedoch nicht.
Ansonsten empfiehlt sich, die Geräte im Verbund einzusetzen und zeitgesteuert auszuschalten. Oder im pfiffig vernetzten Heim die Regel programmieren: Wenn die letzte Person das Haus verlässt, schalte alle Kleingeräte aus. Das klappt zum Beispiel gut mit der Energy-Steckdose von Eve, die den Ausschaltvorgang übernimmt.
FAZIT: Wer Strom und Gas sparen kann, schont nicht nur die Umwelt, sondern leistest seinen Beitrag zur Versorgungssicherheit im deutschen Winter. Last but not least schonst Du auch Deine Finanzen, um in Zeiten explodierender Inflation Deinen finanziellen Handlungsspielraum beizubehalten. Dafür solltest Du jedoch nicht nur Gas und Strom sparen, sondern auch teure Einkäufe stornieren, überflüssigen Konsum aufschieben oder Verträge kündigen.